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Deutschland - 07.07.2019

Kennedy über Iran: „Es ist nicht Adolf Hitler, es sind die Mullahs“

Der ehemalige US-Kongressabgeordnete Patrick Kennedy: Sein Onkel hielt in Berlin eine historische Rede. Nun sprach er selbst vor dem Brandenburger Tor. (Quelle: Christoph Soeder/dpa)

Tausende Exil-Iraner sind in Berlin gegen das islamistische Regime in Teheran auf die Straße gegangen. Unterstützung erhielten sie von einem US-Demokraten.

Einige Tausend Menschen haben in Berlin gegen das politische System im Iran und für Menschenrechte demonstriert. Unter dem Motto: „Solidarität mit den Bürgerprotesten im Iran – Gegen die Todesstrafe“ hielten sie am Abend eine Kundgebung am Brandenburger Tor ab. Sie forderten Sanktionen gegen das Land. Europa dürfe sich nicht einschüchtern lassen und müsse iranische Geheimdienstler ausweisen, um Anschläge zu verhindern.

„Weltweiter Kampf für alle freien Menschen“

Unter den Teilnehmern war der ehemalige US-Kongressabgeordnete Patrick Kennedy, Neffe des ermordeten Präsidenten John F. Kennedy. Der Demokrat erinnerte an die Rede, die sein Onkel im Juni 1963 vor dem Rathaus in Berlin-Schöneberg gehalten hatte. Seine berühmten Worte „Ich bin ein Berliner“ hätten nicht nur Berlin, sondern allen Menschen in der Welt gegolten, die sich nach Freiheit sehnten. „Er wollte die Menschen wissen lassen, dass der Kampf für Freiheit in Berlin ein weltweiter Kampf war für alle freien Menschen in der Welt „, sagte Kennedy.

Kundgebung in Berlin: Die Veranstalter fordern Sanktionen gegen den Iran. (Quelle: Christoph Soeder/dpa)

Anschließend sprach er über die Verbrechen der Nationalsozialisten in Deutschland – um schließlich eine kontroverse Parallele zu ziehen. „Der Faschismus, die Diktatur und die Menschenrechtsverbrechen, die in diesem Land passiert noch vor einer Generation stattfanden – die gleichen Verbrechen finden heute statt“, sagte Kennedy. „Es ist nicht Adolf Hitler, es sind die Mullahs im Iran, die die faschistischen Diktatoren sind.“ Das Regime der Mullahs sei tyrannisch gegen das eigene Volk. 

Sonntag läuft das Ultimatum aus

Auf einem großen Transparent der Demonstration stand: „Time for a free Iran“ („Zeit für einen freien Iran“). Viele Menschen trugen iranische Fahnen und große Ballons in den Nationalfarben Grün-Weiß-Rot. Angemeldet wurde der Protestzug von der Exil-Iranischen Gesellschaft und dem Nationalen Widerstandsrat Iran. Die Polizei sprach von 4.500 Teilnehmern, die Veranstalter von 15.000. 

Am Sonntag läuft ein iranisches Ultimatum an die europäischen Vertragspartner des Atomabkommens aus. Die iranische Führung hatte insbesondere Frankreich, Deutschland und Großbritannien dazu aufgerufen, die US-Sanktionen wirtschaftlich abzufedern. Ab Sonntag will das Regime die Urananreicherung ausweiten. Das Abkommen hatte das verhindern sollen – um dem Regime nicht die Möglichkeit zu geben, Nuklearwaffen zu entwickeln.

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