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Deutschland - 19.03.2019

Thorsten Schäfer-Gümbel: Hessens SPD-Chef steigt aus Politik aus

Thorsten Schäfer-Gümbel: Der langjährige Landesvorsitzende der Hessen SPD zieht sich aus der Politik zurück. (Quelle: Arne Dedert/dpa)

Thorsten Schäfer-Gümbel macht Schluss: Der langjährige hessische SPD-Vorsitzende legt im Herbst alle Ämter nieder und strebt auch keine neuen mehr an.

Wahlniederlage 2018 – Schäfer-Gümbel über „schwarzen Abend“

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Bei der Landtagswahl in Hessen war die SPD nur drittstärkste Kraft und verpasste so ein mögliches Regierungsbündnis mit Grünen und FDP.Video

Der hessische SPD-Landtagsfraktionschef und Parteivorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel will sich aus der Politik zurückziehen und seine Spitzenämter abgeben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Parteikreisen. Der 49-Jährige kündigte demnach bei einer Sitzung der SPD-Landtagsfraktion in Wiesbaden an, im Herbst sein Landtagsmandat und damit auch den Vorsitz der Fraktion aufzugeben. Beim Landesparteitag im November wolle er auch nicht mehr als Vorsitzender der hessischen SPD kandidieren.

Aus Berlin ist zu hören, dass Schäfer-Gümbel beim Bundesparteitag der SPD im Dezember ebenfalls nicht mehr als stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei kandidieren wird. Schäfer-Gümbel hat für Dienstagnachmittag kurzfristig zu einem Pressegespräch eingeladen.

Der Schritt scheint für Schäfer-Gümbel eine große Erleichterung zu sein. Am Dienstagmorgen setzte der SPD-Politiker eine sehr optimistische Nachricht bei Twitter ab – so als wäre er befreit. „Die Sonne scheint, das wird ein guter Tag!“ schreibt Schäfer-Gümbel dort. „Allen einen guten Start!“

Die Sonne scheint, das wird ein guter Tag! Allen einen guten Start!

— Thorsten Schäfer-Gümbel (@tsghessen) March 19, 2019

Hauchdünn hinter den Grünen

Bei der hessischen Landtagswahl vor knapp fünf Monaten war die SPD nur drittstärkste Kraft hinter CDU und Grünen geworden. Dabei landeten die Sozialdemokraten hauchdünn hinter den Grünen – letztlich ging es um nur 66 Stimmen. Wäre die SPD-Fraktion zweitstärkste Kraft geworden, wäre ein Ampel-Bündnis mit Grünen und FDP unter Führung von Schäfer-Gümbel zumindest denkbar gewesen. Die FDP hatte eine solche Zusammenarbeit unter Führung der Grünen abgelehnt.

Thorsten Schäfer-Gümbel war 2009 bei der Landtagswahl als SPD-Spitzenkandidat in die erste Reihe der Partei gerückt. Er wurde nach der Wahlniederlage Nachfolger von Andrea Ypsilanti an der Spitze der Landtagsfraktion und später auch als Landesvorsitzender. Er sitzt seit 2003 als Abgeordneter für den Wahlkreis Gießen-Land im hessischen Landtag.
 

 
Bei der Wahl 2013 scheiterte Schäfer-Gümbel auch im zweiten Anlauf, mit der SPD stärkste Kraft vor der CDU und damit Ministerpräsident von Hessen zu werden. Seitdem regiert in Wiesbaden eine schwarz-grüne Koalition, nach der Wahl Ende Oktober 2018 kam es zu einer Neuauflage dieses Bündnisses.

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