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Sport - 12.11.2018

FC Bayern schaltet in den Umbruch-Modus

Spieler zu alt und auch zu schwach? Bayern-Präsident Uli Hoeneß kündigt nach der Bundesliga-Pleite bei Borussia Dortmund einen tiefgreifenden Umbruch des Teams an – der den Rekordmeister wohl sehr viel Geld kosten wird.

Hans Joachim Watzke baute schon einmal vor. „Ich würde mich mal zu der Prognose hinreißen lassen: Dass im nächsten Jahr einer  von unseren Spielern zum FC Bayern geht, würde ich ausschließen“, sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund.

Watzke hatte natürlich auch mitbekommen, dass Bayern-Präsident Uli Hoeneß nach dem spektakulären 3:2-Erfolg des BVB gegen den Rekordmeister schon einmal wenig sensibel in die Zukunft geblickt hatte: „Wir werden nächstes Jahr, wenn der zweite Schritt des Umbruchs kommt, das Mannschaftsgesicht ziemlich verändern“, verkündete  der 66-Jährige offensiv. Die augenblickliche Tabellensituation und die zuletzt gezeigten Leistungen können den Ansprüchen der Klub-Verantwortlichen nicht genügen.

Große Bayern-Investitionen

BVB-Geschäftsführer Watzke macht sich keine Sorgen

Und nur zu gut kann sich Watzke daran erinnern, wie sich die von den Bayern empfundene Demütigung nach zwei Meistertiteln der Dortmunder in den Jahren 2011 und 2012, verbunden mit der Niederlage gegen den FC Chelsea im „Finale dahoam“ in der Champions League ausgewirkt hatte. Mehr als 180 Millionen Euro haben die Münchner in den folgenden drei Jahren ausgegeben – zu einem Zeitpunkt, als 40 Millionen Euro Ablösesumme für Javi Martinez an Athletic Bilbao noch als ein phantastisch hoher „Mondbetrag“ angesehen wurden.

Und im Jahr 2013 holten sie mit Pep Guardiola dann auch noch den damals begehrtesten Trainer der Welt an die Isar. Was folgte war eine bis dahin nicht gekannte sportliche Dominanz im nationalen Wettbewerb. Dass die Dortmunder in dieser Phase Mario Götze (2013) und Robert Lewandowski (2014) an den FCB verloren, war doppelt schmerzhaft für den BVB. 

Die Preise sind in den Himmel geschossen

Folgt nun eine ähnliche Einkaufs-Offensive der Münchner? Fakt ist, dass sie mit ähnlichen Beträgen wie beim jüngsten Aufbruch vor ein paar Jahren kaum ähnliche Verstärkungen verpflichten werden können. Die Preise sind bekanntlich in den Himmel geschossen, und die Qualität der Spieler, die die Neuen ersetzen müssen, ist bemerkenswert.

Noch gut genug, um beim FC Bayern erste Wahl zu sein? Jerome Boateng (l.) und Mats Hummels (r.)

Schließlich laufen die Verträge der Außenbahnspieler Arjen Robben (34) und Franck Ribéry (35) im Sommer aus. Gegen eine Trennung von Innenverteidiger Jerome Boateng hätte die Klubführung wohl bereits vor der laufenden Saison nichts einzuwenden gehabt. Und nach den jüngsten Eindrücken dürfte auch sein Kollege Mats Hummels keine langfristige Alternative auf höchstem Niveau mehr sein. Und selbst Angreifer Robert Lewandowski wird im kommenden Sommer bereits 31 Jahre alt. Auch auf seiner Position ist bald eine Alternative gefragt.   

Bayern legt Geld zurück

Bereits im vergangenen August hatte Hoeneß zu verstehen gegeben, dass sich im kommenden Sommer einiges im Team verändern werde. „Es gibt die ein oder andere Position, die nächstes Jahr zu ersetzen ist, und dann werden wir in aller Ruhe den Markt beobachten. Es werden auch wieder Zeiten kommen, in denen wir große Transfers tätigen werden. Aktuell sparen wir genau dafür Geld ein“, sagte Hoeneß. Eine größere Summe wird wohl für die weiteren Dienste von James Rodriguez an Real Madrid fließen. Die Bayern haben eine einseitige Option und können den Kolumbianer im Sommer 2019 für 42 Millionen Euro fest verpflichten.

Die Zeiten, in denen das ominöse und scheinbar stets prall gefüllte Festgeldkonto der Münchner das Geschehen in der Bundesliga praktisch über Nacht und mit einem Handstreich verändern konnte, scheint zunächst vorbei zu sein. Stars wie Kylian Mbappé, Neymar, Cristiano Ronaldo, Lionel Messi kosten alleine so viel, oder sogar mehr als die Bayern einst für den beeindruckenden Neustart ihres  Kaders aufgebracht haben.

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Internationale Stars wird der FCB also eher nicht nach München locken. Ohnehin muss er mehr denn je sein Geld zusammenhalten und genau rechnen, was er sich leisten kann und will – und was außerhalb des Machbaren liegt. Daher liegt es näher, dass Hoeneß und Co. sich in altbewährter Tradition um die Besten der anderen Bundesligisten bemühen. Dieser Umstand muss „Aki“ Watzke und dem BVB und vielleicht noch ein paar andere Bundesligaklubs wie Eintracht Frankfurt oder Bayer 04 Leverkusen zwar noch nicht die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Allerdings kann man für die anderen Klubs nur hoffen, dass sie die Verträge mit ihren Stars so abgeschlossen haben, dass der FC Bayern nicht – wie in früheren Zeiten – alle Topspieler ohne größeren Widerstand einfach wegkaufen kann.

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