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Sport - 10.02.2019

Kommentar: Aufwachen, BVB!

Zwei Dämpfer in einer Woche. Borussia Dortmund muss schleunigst die Nerven in den Griff bekommen, meint Stefan Nestler. Sonst platzt der Traum von der Meisterschaft.

Da waren es nur noch fünf. Der Punkte-Vorsprung von Borussia Dortmund auf den FC Bayern ist wieder ein Stück geschmolzen – und das aus Sicht des BVB völlig unnötig. 3:0 führten die Dortmunder gegen 1899 Hoffenheim, der Sieg schien in trockenen Tüchern zu sein. Doch dann kassierten die Schwarzgelben in der Schlussviertelstunde noch drei Gegentreffer. Statt drei Punkten landete nur ein Zähler auf dem Konto. Das war keine reife, sondern am Ende eine unreife Leistung.

Solche Aussetzer wie beim 3:3 gegen Hoffenheim darf sich der BVB eigentlich nicht leisten, will er die Bayern auf Distanz halten und Meister werden. Die Münchener bedankten sich für die unerwartete Vorlage, gewannen gegen den FC Schalke ungefährdet 3:1 und verkürzten damit den Rückstand auf die Dortmunder.

Starker Beginn

Okay, Spielmacher Marco Reus fehlte erneut verletzt. Und BVB-Trainer Lucien Favre konnte nur aus der Ferne coachen, weil er sich wegen seiner starken Erkältung auf Anraten der Vereinsärzte von seinen Spielern fernhalten sollte, um sie nicht anzustecken. Keine idealen Voraussetzungen für ein Duell gegen einen vor dem Anpfiff stark eingeschätzten Gegner. Doch als solcher erwiesen sich die Hoffenheimer zunächst keineswegs: Sie wirkten ohne Plan und Leidenschaft.

Stefan Nestler, DW Sport

Ganz anders die Dortmunder, die – angetrieben von dem starken Briten Jadon Sancho, dem erneut überzeugenden Belgier Axel Witsel und einem glänzend aufgelegten Mario Götze – die TSG-Abwehr ein ums andere Mal schwindelig spielten und völlig zu Recht nach gut einer Stunde mit drei Toren führten.

Sieg verloren

So recht erklären lässt sich nicht, warum der BVB danach völlig den Faden verlor, plötzlich unentschlossen und fahrig wirkte und dafür sorgte, dass der eigentlich schon geschlagene Gegner Hoffenheim wieder Morgenluft witterte und am Ende mit einem Unentschieden nach Hause fahren durfte. Nicht umsonst sprach hinterher Sebastian Kehl, Leiter der BVB-Lizenzspielerabteilung, zunächst von einer „Niederlage“, denn gefühlt war es eine. Die Dortmunder holten kein Remis, sondern verloren einen Sieg. Nach dem K.o. im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Werder Bremen scheiterte der BVB zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen an den eigenen Nerven. Die sollten die Dortmunder schleunigst in den Griff bekommen. Sonst holen die Bayern in ihrer gewohnt coolen Art auch die fünf Punkte noch auf. Und dann war es das mit dem Titeltraum. Aufwachen, BVB!

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