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Sport - 12.05.2019

Kommentar: Immerhin, es kribbelt im Bundesliga-Finale

Die Entscheidung fällt erst am letzten Spieltag. Schon das alleine freut alle Fußballfans, deren Herz nicht für die Bayern schlägt, meint Stefan Nestler – auch wenn die Chance auf ein Finale furioso eher gering ist.

Geht doch! Endlich fällt die Entscheidung über die deutsche Meisterschaft wieder mal am letzten Spieltag. In den vergangenen acht Saisons hatte der Meister (sechsmal in Serie der FC Bayern, davor zweimal hintereinander der BVB) vorzeitig festgestanden. Und eigentlich gehört auch die Spielzeit davor noch in diese Reihe: In der Saison 2009/2010 ging der FCB mit drei Punkten Vorsprung und einem um 17 Tore besseren Torverhältnis als der FC Schalke 04 in den letzten Spieltag, das war nur noch Formsache. Den letzten echten Showdown gab es am Ende der Saison 2008/2009, als der VfL Wolfsburg am 34. Spieltag einen Zwei-Punkte-Vorsprung vor den Bayern ins Ziel retten musste.

So ist auch jetzt die Ausgangsposition. Bayern führt nach der in Leipzig vergebenen ersten Chance , den Titel klar zu machen, nur noch mit zwei Punkten Vorsprung die Tabelle an, allerdings mit einem um 17 Treffer besseren Torverhältnis als der BVB. Ein Unentschieden im letzten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt würde dem Team von Trainer Niko Kovac folglich zum siebten Titelgewinn in Folge reichen. Vieles spricht dafür, dass den Bayern dieser auch gelingt.

Für alle geht es noch um etwas

Stefan Nestler, DW Sport

Die Münchener haben schließlich einen Riesenrückstand auf- und die Dortmunder überholt. Seit dem 20. Spieltag, der 1:3-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen, haben sie nicht mehr verloren. Gegner Eintracht Frankfurt geht zudem nach der anstrengenden Saison mit vielen Europa-League-Spielen auf dem Zahnfleisch. Borussia Dortmund dagegen hat mit dem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach die eindeutig schwierigere Aufgabe vor der Brust und stolperte zuletzt eher zu seinen Punktgewinnen. Die Gladbacher wiederum brauchen einen Sieg gegen den BVB, wollen sie ein Champions-League-Ticket lösen, werden sich also entsprechend reinhängen.

Doch das werden auch die Frankfurter in München, denn auch für sie geht es um einen Startplatz in der europäischen Königsklasse. So haben also alle vier am Titel-Showdown beteiligten Mannschaften nichts zu verschenken. Die besten Karten haben die Bayern, aber immerhin ist es möglich, dass sie den Titel noch vergeigen. Schon dafür sind alle Fußballfans dankbar, deren Herz nicht für die Münchener schlägt, und alle jene, die sich einfach nur nach Spannung sehnen. Immerhin kribbelt es ein bisschen. Denn die Chance für ein Finale furioso in der Fußball-Bundesliga ist da. Mag sie auch noch so klein sein.

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