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Sport - 14.11.2018

Nations League: Zeit der Entscheidungen

Die Nations League startet in die letzte Runde: In den Gruppenfinals fallen die Würfel, was Endrundenteilnahme, Auf- und Abstieg angeht. Das DFB-Team muss zunächst auf fremde Hilfe hoffen.

Belgien oder die Schweiz? Portugal oder Italien? Spanien oder England? In drei der vier Gruppen der A-Liga der Nations League muss sich noch entscheiden, welches Team als Tabellenerster an der Endrunde teilnehmen darf. Einzig in der deutschen Gruppe steht mit Weltmeister Frankreich der Sieger bereits vorzeitig fest. Das deutsche Team hat in bislang drei Partien erst einen Punkt gewonnen und muss hoffen, dass die erste Teilnahme an der Nations League nicht gleich mit dem Abstieg in die B-Liga endet. Insgesamt finden in den nächsten Tagen noch 44 Partien statt, dann ist die Vorrunde abgeschlossen. Was kommt dann? Und was kann bis dahin noch passieren? Wir beantworten die wichtigsten Fragen:

Worum geht es?
In den vier Ligen der neu geschaffenen Nations League werden von Donnerstag bis Dienstag die jeweiligen Auf- und Absteiger ausgespielt. Die vier Gruppensieger der Top-Division A qualifizieren sich für das Finalturnier vom 5. bis 9. Juni 2019, bei dem der erste Titelträger ermittelt wird. Das Turnier wird im Land des Siegers der Gruppe 3 ausgetragen, also entweder in Italien oder Portugal. 

Kann die deutsche Elf die Endrunde noch erreichen?
Nein. Für die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw, die am Montag gegen die Niederlande antritt, geht es nur noch um den Klassenerhalt in Liga A.

Im Hinspiel in Amsterdam gab es ein 0:3 -diesmal sollen die Niederlande geschlagen werden

Allerdings könnte der Abstieg bereits am Freitag besiegelt sein, sofern die Niederländer gegen Weltmeister Frankreich gewinnen. Trennen sich die Niederlande und Frankreich unentschieden, braucht das deutsche Team, aufgrund des schlechteren Torverhältnisses nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel, einen Sieg mit mindestens vier Toren Unterschied.

Was würde ein Abstieg der DFB-Auswahl bedeuten?
Ein Abstieg in Liga B würde nach dem historischen Vorrunden-Aus bei der WM in Russland wohl einen weiteren erheblichen Imageverlust bedeuten. Außerdem richtet sich die Aufteilung der Lostöpfe bei der Auslosung der EM-Qualifikation 2020, die am 2. Dezember in Dublin stattfindet, nach der Nations-League-Rangliste nach Ende der Gruppenphase. Deutschland droht dann eine schwerere Gruppe.

Welche Auf- und Abstiegsentscheidungen sind bereits gefallen?
Island und Polen stehen vorzeitig  als Absteiger aus der Liga A fest. Die Ukraine steigt aus Liga B auf. Georgien rückt hoch in Liga C. Ansonsten herrscht überall noch Spannung.

Wie sind die Reaktionen auf die Erstausgabe der Nations League?

Belgiens-Coach Martinez ist voll des Lobes

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin sieht die Nations League als Erfolg. Auch Bundestrainer Joachim Löw kann dem neuen Wettbewerb – trotz schwacher Ergebnisse – etwas abgewinnen: „Für mich als Nationaltrainer ist die Nations League eine gute Erfindung“, sagt er. Andere Nationaltrainer sind ebenfalls seiner Meinung. Das Finalturnier mit den vier Gruppensiegern der Liga A werde sich „auf Weltklasse-Niveau bewegen“, sagt Belgiens Coach Roberto Martinez, „denn die besten vier Teams der WM kommen alle aus Europa“. Viele Beteiligte begrüßen, dass anstelle langweiliger Testspiele ein echter Wettbewerb getreten ist. „Wir spielen nicht um die Goldene Ananas“, sagt der Schweizer Nationalspieler Granit Xhaka, „es geht immer um etwas.“ Vor allem die „Fußball-Zwerge“ haben ihren Spaß an der Nationenliga – auch, weil diese ihnen eine EM-Chance eröffnet. Gibraltar und der Kosovo schafften in Liga D die ersten Pflichtspielsiege überhaupt und feierten, als hätten sie die WM gewonnen. Bei den Klubtrainern sieht es mit der Begeisterung etwas anders aus. Zwar hat die Nations League nicht mehr Spiele gebracht, wohl aber dazu geführt, dass Topspieler weniger geschont werden. Jürgen Klopp nennt sie deshalb „den sinnlosesten Wettbewerb der Welt“.

Wie geht es nach der Vorrunde weiter?
Im März startet die gewöhnliche EM-Qualifikation, die sich bis November 2019 hinzieht. Die jeweils zehn Gruppensieger und -zweiten qualifizieren sich für die paneuropäische EM-Endrunde 2020. Die letzten vier Tickets werden im März 2020 über Play-offs an die vier besten, noch nicht qualifizierten Teams aus jeder Nations-League-Division (A bis D) vergeben.

asz/sn (sid)

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