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Wissen - 07.12.2018

Landung in zwei Wochen: China macht sich auf Weg zu Mond-Rückseite

Rover der chinesischen Mondsonde Chang’e 4 (Computergrafik der State Administration of Science, Technology and Industry for National Defense, SASTIND)


Vor fast 50 Jahren betrat der erste Mensch den Mond, nun schickt China die weltweit erste Sonde zur „Dark Side of the Moon“, auf die Rückseite des Erdtrabanten. Sie befindet sich dort im Funkschatten zur Erde – wie kann da die Kommunikation funktionieren?

In China laufen die letzten Vorbereitungen zur Reise "hinter den Mond". Der Start der Sonde "Chang'e 4" ist für Freitagabend (MEZ) vom Weltraumbahnhof im westchinesischen Xichang geplant, wie Quellen im Umfeld des chinesischen Raumfahrtprogramms bestätigten. Starttermin ist um 02.21 Uhr Ortszeit (19.21 Uhr MEZ).

Gelingt die Mission, wäre China die erste Nation, die auf der Rückseite des Mondes landet, auf der schon von Pink Floyd besungenen geheimnisvollen "Dark Side of the Moon". "Chang'e 4" soll mit einem Roboterfahrzeug nahe dem Südpol des Erdtrabanten aufsetzen, von wo der Rover dann seine Erkundung startet.

"Es wird von Bedeutung sein"

"Das hat noch nie jemand gemacht. Es wird von Bedeutung sein", sagte Ouyang Ziyuan, leitender Wissenschaftler des chinesischen Mondprogramms. Wie schon bei der Reise der "Chang'e 3", die erste chinesische Sonde, die 2013 auf dem Mond aufsetzte, werde es zwei Wochen oder ein paar Tage länger dauern, bis die "Chang'e 4" die Mondoberfläche erreicht. Die Raumschiffe des Mondprogramms sind nach der legendären chinesischen Mondfee "Chang'e" benannt.

Die größte technische Herausforderung der Mission ist laut Ouyang Ziyuan die Kommunikation mit dem Kontrollzentrum. Da sich Sonde und Rover auf der Mond-Rückseite im Funkschatten zur Erde befinden, hatte China im Mai einen Übertragungssatelliten auf den Weg gebracht, der als Relais-Station dienen soll.

An Bord von "Chang'e 4" befindet sich auch Saatgut, mit dem geprüft werden soll, ob Gemüseanbau in einer geschlossenen Umgebung bei der niedrigen Schwerkraft der Mondoberfläche möglich ist.

Ehrgeizige Pläne im All

Während andere Nationen ihre Raumfahrtprogramme kürzen, verfolgt China ehrgeizige Pläne im All. So ist nicht nur der Bau einer eigenen Raumstation geplant, sondern auch eine weitere Erkundung des Mondes.

Nach der Landung auf der Rückseite des Mondes könnte möglicherweise schon im nächsten Jahr eine Mission starten, bei der auch Gestein zur Erde zurückgebracht werden soll. Nach den chinesischen Plänen soll bis 2030 erstmals ein Chinese auf dem Mond landen.

Die USA hatten zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Erdtrabanten gebracht. 1976 war die sowjetische Sonde "Luna 24" auf dem Mond, 37 Jahre später Chinas "Chang'e 3".

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